19
Dez
2008

...

Grade Mal Zeit für eine kurze Zusammenfassung meiner letzten Wochen.
Sie waren sehr anstrengend und ich hatte nicht wirklich Zeit, um Pause zu machen! Resultat war eine kurzfristige Grippe, die ich aber zum Glück durch einen Tag im Bett wieder kurieren konnte. Was einem an solchen Tagen dann aber wirklich wieder Mut macht, sind die Kinder. Habe noch nie so netten Besuch von meinen ganz besonderen Schätzchen gehabt, als ich krank war!
Was muss ich sonst noch so berichten? Es ist immer schwierig, einen Anfang zu finden.
Fangen wir doch am besten mal mit den Kraftakten an. Um Zahlen zu nennen: Wir Freiwilligen haben die Weihnachtsgeschenke der Kids gepackt, 120 an der Zahl. War aber auch mal eine sehr schöne Beschäftigung!
Außerdem sind wir immer für Sachen, die gerne vergessen
werden, zuständig. So ist letzte Woche eine Reis- und Bohnenspende des World-Food-Programs von 2 Tonnen eingetroffen, auf dem Hof abgeladen und dort erst einmal vergessen worden. Da wir ja ahnen konnten, dass es genau in dieser Nacht regnen wüirde und niemand zuständig war, den Reis in den Lagerraum zu bringen, haben wir es uns schnell zur Aufgabe gemacht.
Der andere Knochenjob, den ich noch mit begleitet habe, war das Abreißen eines alten Hauses, das die australischen Freiwilligen wieder aufbauen möchten. Auch das war in der Hitze des Tages nicht so einfach! Diese Arbeiten sind jetzt zum Glück aber auch abgeschlossen.
Eigentlich hatte ich es mir jetzt zur Aufgabe gemacht, wieder die frühen Morgenschichten im Childcare zu übernehmen. Es läuft dann aber tatsächlich darauf heraus, dass ich von morgens 5 bis abends um 6 Uhr arbeite - sprich, ich muss mir doch mal noch etwas überlegen, um den Tag für mich zu vereinfachen. Die Morgenschichten im Childcare sind immer unglaublich schön; es macht mir Spaß, die Kleinen zu waschen, zu wickeln, anzukleiden... Morgens sind sie auch noch nicht müde und knöttern nicht!
Wir haben wieder einige neue Kids bekommen. Ganz besonders mitgenommen hat mich die Geschichte eines kleinen Babys (eigentlich schon 3 Jahre alt, sieht aber aus wie 11 Monate). Es ist mir bei einer meiner Morgenschichten zum ersten Mal begegnet, hat einfach da gesessen und geweint. Ich habe es auf den Arm genommen, es hat sich sofort unheimlich fesgeklammert... nach und nach habe ich dann bemerkt, dass es nicht richtig laufen kann. Es hat wohl, duch Mangelernährung hervorgerufen, unglaublich viele Probleme, kann noch nicht sprechen und sieht einfach aus wie 12 Monate. Ganz viel kann man aber anscheinend für das kleine Kerlchen nicht tun; es wird nach einem Monat wieder zurück in seine Familie gehen... eine Tatsache, die mich sehr mitgenommen hat. Sicherlich ist eine Familie sehr wichtig für ein Kind, aber ich glaube, die Kleine hätte bessere Chancen, wenn sie hier bleiben und man ihr alle möglichen Unterstützungen bieten könnte. Ich bezweifele, dass sie je in eine Schule gehen wird, wenn sie zurückkehrt.
So, jetzt noch kurz zu anderen prägenden Erlebnissen hier in M’car!
Wir Freiwilligen waren letzte Woche auf ein Barbecue eingeladen. Wer dahinter gesteckt hat, war uns auch nicht so ganz klar - war auf jeden Fall grauenhaft! Eine ganz andere, reiche Seite von Madagaskar! Sehr interessant mal zu sehen - jetzt kann ich aber sagen, ich würde nicht noch mal dort hingehen. Die Party fand im Park eines riesigen Hauses mit sämtlichen Schikanen statt. Unbedingt anmerken sollte ich natürlich den hohen Zaun, der dieses vollkommen andere Leben von der Wirklichkeit Madagaskars abgrenzt. Interessant fand ich auch, dass die Häuser in dieser Umgebung alle durch den korrupten letzen Präsidenten gebaut und an seine „Freunde“ verschenkt wurden... Das war auf jeden Fall mal ein ganz anderes Erlebnis und ich weiß jetzt, dass es hier auch ein anderes Leben gibt!
Jetzt will ich auch schon wieder Schluss machen... mal schauen, wann es mir wieder gelingt, euch zu schreiben. Weihnachten steht vor der Tür; ich bin schon ganz gespannt, 120 aufgeregte Kinder zu sehen!
Euch natürlich auch allen ein tolles Weihnachtsfest!
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Mein Jahr auf Madagaskar

Allons! En route vers des horiszons nouveaux et de nouvelles aventures!

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