26
Nov
2008

...

Möchte mich mal wieder kurz melden! Mir geht es gut und die Zeit vergeht wie im Flug. Es wird schon schwer, mich an alles zu erinnern, was ich euch so zu berichten habe.
Fange ich doch einfach mal mit der Wanderung an, die ich Sonntag vor zwei Wochen gemacht habe. Gemeinsam mit Linda und Maurice bin ich querfeldein durch die Reisfelder der Umgebung gestreift. Ist schon ein ganz besonderes Gefühl, denn die Wege zu den einzelnen Feldern sind ca. 20 cm breite Dämme und man muss aufpassen, dass man nicht im Sumpf landet. Ganz wunderbar ist dann immer das Zusammentreffen mit der einheimischen Bevölkerung. Alle freuen sich, einen zu sehen, egal ob man mitten in ihrem Hinterhof landet, wo sie gerade ihre Wäsche waschen, oder ihnen mit schweren Lasten beladen auf dem Weg begegnet (und sie dann noch schnell versuchen, einen Teppich o.Ä. zu verkaufen).
Wir haben uns bis zu einem kleinen Dorf durchgeschlagen, in dem wir vergeblich einen Laden suchten, da bei der Hitze des Tages ein erfrischendes Getränk schon gut gewesen wäre. Das Dorf war wieder sehr interessant aufgebaut; es gab keine Straße, man bewegte sich von Hinterhof zu Hinterhof.
Auf dem Rückweg fanden wir dann noch verschiedene tropische Früchte (ich weiß jetzt z.B., wie Ananas wächst) und konnten die tollen Zeburinder in den Reisfeldern beobachten.
Mittwoch wurde dann eine große Abschiedsfeier für Linda und Maurice veranstaltet. Die Kids hatten dafür Tänze einstudiert, die zu den 18 verschiedenen Bevölkerungsgruppen Madagaskars passten. Ein sehr gelungener Abend!
Die Arbeit macht übrigens weiterhin viel Spaß. Problematisch finde ich nur meinen Computerunterricht; er ist immer nachmittags genau in der Zeit, in der es ein Gewitter gibt, und ich also die Computer ausschalten muss. Gestern habe ich auf Grund eines sehr heftigen Gewitters noch im Computerraum gewartet und konnte die Funken aus der Steckdose sprühen sehen! Wir haben uns dann schnell dazu entschlossen, Madagassisch zu üben und zu singen, damit die Kinder nicht ganz durchdrehten, weil sie alle rote Kleidung trugen und das angeblich die Blitze anziehen soll. Meine zweite Klasse musste ich dann leider vollständig ausfallen lassen. Es ist nicht schön, die langen Gesichter der Kinder zu sehen; darum habe ich schnell eine Garage-Band-Stunde auf meinem Computer als Alternative angeboten.
Am Freitag stand wieder einmal eine Reise nach Tana an. Ich musste Geld für mein Visum bezahlen; der Tag war aber ganz nett. In dem Büro, in dem man das Geld hinterlegen muss, habe ich zufällig meine Bekannte vom Hinflug wieder getroffen, sie will auch für ein Jahr in Madagaskar arbeiten. Den Rest des Tages haben wir dann mit einem Streifzug durch Tana verbracht, um Valentia, einer neuen Freiwilligen aus der Schweiz, die Stadt ein wenig vertraut zu machen. Ganz besonders genossen habe ich dann wieder die Tatsache, dass wir schließlich bei einem ehemaligen Akany-Mädchen auf dem Balkon gelandet sind und uns das Gewusel der Tausende von Menschen mit etwas Abstand anschauen konnten. Außerdem habe ich es geschafft, Postkarten zu finden - vielleicht kommt demnächst mal eine Nachricht von mir bei euch an!
Letzten Sonntag habe ich die längste Zeit meines Lebens in der Kirche verbracht. Morgens von 6 bis 9 Uhr die normale Messe und nachmittags dann noch mal von 2 bis 5 Uhr, weil Akany seinen 45. Geburtstag gefeiert hat. In der Messe am Morgen war ein Missionar aus Südafrika zu Besuch, der die Predigt gehalten hat; sie war also auf Englisch und wurde ins Madagassische übersetzt, höchst interessant, aber nicht wirklich meinem Glauben entsprechend. Nachmittags war dann alles auf Madagassisch und ich habe angefangen, die Lieder mitzusingen.
Vermehrt gehe ich jetzt abends zum Homeworkclub, ist eine nicht so einfache Aufgabe! Außerdem liebe ich die Besuche im Halfway, wo die älteren Mädchen Taschen und Papier usw. herstellen.
Eine Kleinigkeit mehr möchte ich euch jetzt doch noch erzählen. In der Küche (eine Feuerstelle draußen) bin ich gestern auf eine kleine Stabheuschrecke gestoßen. Die Kinder hatten Angst davor; ich habe meine Becherlupe geholt und wir haben das Tier erstmal gründlich studiert. Ganz toll fand ich, dass am Ende doch einige das kleine Wesen einmal auf die Hand genommen haben. Sie haben gelernt, dass nicht alle Insekten beißen und dass man auch diese mit Respekt behandeln muss!
Jetzt aber Schluss. Ich versuche mal wieder, Bilder hochzuladen; vielleicht klappt es ja jetzt! Bis bald!
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Mein Jahr auf Madagaskar

Allons! En route vers des horiszons nouveaux et de nouvelles aventures!

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