23
Okt
2008

...

Hallo!
Zeit für meinen ersten Lagebericht! Es ist wirklich schön hier! Bevor ich hier angekommen bin, habe ich mich immer gefragt wie es wohl sein wird. Nun wo ich hier bin, kann ich es mir schon gar nicht mehr anders vorstellen!
Also ich denke, ich sollte mal ganz von vorne anfangen zu berichten.
Mein Flug ist ganz schön hart und lang gewesen, besonders die Nacht in Paris CDG, in der ich nicht einmal zu meinem Terminal, geschweige denn meinem Gate gehen durfte, weil angeblich dieser Bereich über Nacht geschlossen ist. Die Nacht habe ich dann gemeinsam mit einer Peruanerin, die gerade von einem Auslandsjahr in Israel zurück war, auf zwei Bänken verbracht.
Morgens ging es dann ganz früh weiter, aber das Flugzeug ist erst mit einer ca. einstündigen Verspätung aufgebrochen. Der Flug (bei Tag) quer über Afrika war schon ein lohnendes Erlebnis. Ich habe einige Fotos gemacht. Die Sahara ist echt eine unglaublich große Wüste! Weiter bin ich dann über den Sudan, über Nairobi und dann über das offene Meer geflogen.
Über Madagaskar war dann leider schon Nacht! Der internationale Flughafen von Madagaskar ist wirklich super klein ( super für mich, ich konnte mich nicht verlaufen!). Wir mussten dort quer über das Rollfeld laufen, um in das Hauptgebäude zu gelangen.
Dann ging es auch schon zur Visaregistration, hat alles ohne Probleme funktioniert. Auf meine Koffer musste ich dann am einzigen Gepäckband eine gefühlte Ewigkeit warten (habe mich gefreut wie ein kleines Kind auf seinem Geburtstag, als ich die Koffer endlich erblickt habe). Dann kam noch der Zoll; ich muss wohl so einsam, verwirrt oder hilflos gewirkt haben, dass der Zollbeamte nur gesagt hat „ I let you pass“.
War ich froh, als ich dann meinen Namen auf einem Schild gefunden habe! Alle Volunteers (4 weitere) waren am Flughafen, um mich zu holen; sie sind super nett. Sie kommen alle aus England; das bedeutet für mich, es wird ein harter Sprachmix aus Französisch und Englisch!
Dann habe ich mein Geld getauscht, unglaublich, ich habe einen ca 10 cm Stapel an Geldnoten zurückbekommen und wusste gar nicht wohin damit.!
Die Fahrt zum Heim hat mich dann über die Straßensituation in Madagaskar informiert!
Jetzt aber mal mehr zu meiner Arbeit hier, denn an diesem Abend bin ich nur noch ins Bett gefallen...
Es scheint, als ob man sich als Volunteer hier mehr oder weniger selbst seine Arbeit einteilt, wie man möchte. Da die meisten Kids morgens in der Schule sind, ist dann auch für die Freiwilligen einige Zeit, um Einkäufe im Dorf zu machen.
Dort sind wir zu einem Markt gegangen, wo die lokalen Bauern ihre Produkte verkaufen. Die Menschen hier sind sehr freundlich, alle fragen, wie es einem geht. Ganz niedlich waren die Kinder auf dem Markt. Sie rufen einem schon von weitem zu: „Manahoana?“ („ Wie geht’s?“).
Auf dem Rückweg habe ich dann eine erste Zebukarre gesehen. Das war so ein Moment, wo ich mir gedacht habe: Du bist jetzt echt in Afrika! Ich hatte leider keine Kamera bei!
Beim Volunteermeeting haben wir dann gemeinsam überlegt, was wir in den Ferien, die in zwei Wochen beginnen, so machen können. Man kann alle Ideen einbringen.
Außerdem haben wir die kleinsten Kids für „ Special Moments“ aufgeteilt. Ich habe jetzt drei Kinder, um die ich mich für je eine halbe Stunde „one by one“ kümmern muss. Sie brauchen diese besondere Fürsorge, weil sie sehr traumatische Erlebnisse hinter sich haben. Meine Kids wurden z.B. als Babys in Mülltonnen gefunden oder lagen unter einem brennenden Moskitonetz.
Dann sieht es im Moment danach aus, als ob ich bald die Bibliothek übernehmen würde. Sie wurde von meiner Volunteer-Vorgängerin aufgebaut und soll wirklich weiterlaufen. Abends gibt es dann einen Homeworkclub; ich war bei den Älteren und habe mich durch eine Mischung aus Physik und Chemie gequält. Ist gar nicht so einfach zu verstehen auf Französisch, vor allem nicht, weil die Maus in ihrer Aufgabenstellung einige Worte und Buchstaben ausgelassen hat. Außerdem sind die Stunden in der Schule wohl so aufgebaut, dass die Kinder Texte abschreiben und diese zu Hause dann an Beispielen anwenden müssen.
Abends bin ich mit ein paar Volunteers in ein Restaurant gegangen, die Volunteers sind dort die einzigen Gäste.
Heute Morgen war ich ab 6 Uhr im Childcare, das sind die Kleinsten. Ein ganz wuseliger Haufen! Sie wurden geduscht, gewindelt, angezogen und gefüttert... und alles mit viel Schreien! Ich denke, ich muss mich erst etwas daran gewöhnen!
Jetzt mache ich aber mal Schluss, muss ja auch an anderen Tagen noch etwas zu berichten haben!
Einen Satz noch zu meinem Zimmer, es ist echt gemütlich; mache so schnell wie möglich ein paar Fotos!
Veloma! (Tschüss!)
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Mein Jahr auf Madagaskar

Allons! En route vers des horiszons nouveaux et de nouvelles aventures!

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