1
Mai
2009

Hallo, ihr Lieben!

Dann will ich kurz mal wieder berichten, was ich momentan so zu tun habe.
Die ersten zwei Wochen in der Schule verliefen ein bisschen
ungeordnet... Der alte Stundenplan war verschwunden und ein neuer noch nicht organisiert. Eine meiner Aufgaben war also, ständig hinter der zuständigen Person herzufragen und sie von der Notwendigkeit eines Plans zu überzeugen.
So finden erst seit vorgestern wieder die normalen Klassen statt. Letzte Woche haben wir einfach mit allen gemeinsam weitere Aktivitäten veranstaltet, zum Beispiel wurde gepuzzelt (das bereitet den meisten große Probleme), gemalt und - wenn ich alleine war - habe ich Sport gemacht (will heißen: Seilspringen, Gummitwist und Basketball). Abends nach meiner täglichen Stunde in der Bibliothek war ich dann immer entsprechend müde!
Die Vormittage vergingen auch immer sehr, sehr schnell, vor allem mit der Arbeit im Donationsroom - er musste mal wieder reichlich aufgeräumt werden! Außerdem mussten einige Steckbriefe für die neuen Kids geschrieben werden. Aber auch das Spielen mit den Babys durfte natürlich nicht zu kurz kommen! Momentan bin ich leicht genervt von einem der kleinen Schätzchen. Wenn ich mich nicht mit ihm beschäftige, sondern mit einem der anderen Kleinen, fängt er an zu weinen und wenn ich dann erst gehen möchte...
So jetzt noch ein paar Sätze zu meinem neuen Stundenplan. Ich habe es geschafft, meine T1’s wenigstens nicht mehr richtig in Englisch zu haben. Dafür habe ich jetzt eine kombinierte Stunde T1 und T5, die Ältesten und die Jüngsten unserer Schule. Bin echt gespannt, ob mein Plan sich verwirklichen lässt und die Älteren mir ein bisschen helfen. In dieser Stunde möchte ich nämlich eigentlich eine Geschichte auf Englisch vorlesen und sie übersetzen, so dass auch die Kleinen sie verstehen. Ansonsten habe ich noch T2 als weitere Englischklasse dazubekommen. Sie sind glaube ich meine Favoriten - sehr lebhaft, aber man kann sie doch bändigen. Gestern hatte ich dann meine erste T1-Kunst-Klasse; am Ende war es dann doch T1 und T2 und noch ein paar Kids, die keine Schule hatten. Ich habe versucht, das Beste draus zu machen. Wir haben Origami-Monster gefaltet und sie dann bemalt. Zu meiner Überraschung war es nicht unbedingt T1, die Probleme mit meiner Anleitung hatten, es war ein Gemisch von allen - natürlich die, die nicht zuhören konnten! Nach zwei oder drei Versuchen hatte dann aber doch jedes Kind sein Monster zum Spielen. Abends nach der Bibliothek hätte ich dann eigentlich noch eine Stunde Englisch mit den Ménager gehabt. Sie hat aber anscheinend immer noch kein Stundenplan erreicht, also sind sie nicht gekommen. Obwohl ich eine ganz nette Stunde vorbereitet hatte, fehlte die Energie, sie zu suchen... nächste Woche!
Jetzt zu meinem letzten Wochenende, endlich mal wieder ein bisschen Freizeit! Wir wurden von einem Pastor eingeladen, seine Familie zu besuchen. Ein sehr beeindruckendes Erlebnis, denn er lebt selbstversorgend auf einer typischen kleinen Farm. Er hat seine eigenen Reisfelder, einen großen Gemüsegarten (habe jetzt auch Erdnusspflanzen gesehen) und natürlich Hühner, Zebus und Schweine und, nicht zu vergessen, eine Reismühle.
Außerdem hat er uns zu einigen schönen Aussichtspunkten gebracht, schaut euch meine neuen Fotos an. Unter anderem haben wir auch zufällig die Frauen beim Bastfärben beobachten können; die Farben waren einfach unglaublich!
Am Sonntag haben wir Freiwilligen dann das andere Waisenhaus besucht, das bei den Theateraktionen mit uns zusammengearbeitet hat. Ich dachte immer, unseren Kids hier würde es gut gehen, die anderen leben aber fast wie in Europa. Alles war sauber, jedes Kind hatte eine eigene Zahnbürste, die auch zu identifizieren war, nur die alten Kinder müssen ihre Wäsche selber waschen und nebenan ist eine nagelneue Schule, die zum Projekt gehört. Naja, das Projekt wird auch vollkommen von Frankreich aus gesponsert und geleitet.
Heute ist der erste Mai, ein Feiertag, Tag der Arbeit. Es wird also nicht gearbeitet! Ich werde gleich mit ein paar älteren Mädels zu einem Konzert einer madagassischen Sängerin gehen, bin schon gespannt. Gestern haben sie mir erklärt, dass sie nicht schön
aussieht, dafür aber gut singen kann - mal schauen, sie heißt Lôla...
So, das war’s dann fürs Erste. Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich nachts jetzt so langsam den Winter zu spüren bekomme. Ekelig kalt, denn wir haben natürlich keine Heizung!
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Mein Jahr auf Madagaskar

Allons! En route vers des horiszons nouveaux et de nouvelles aventures!

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Zuletzt aktualisiert: 13. Okt, 17:52

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