Am 3. Oktober wurde bei uns nicht nur der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Auch fand unsere 3. Weinlese auf dem Weinberg statt. Mit der gesamten Familie wurde bei traumhaften Spätsommerwetter geherbstet. Die Trauben machten einen wunderbaren gesunden Eindruck und auch der Zuckeranteil war diesmal wesentlich höher als die vorherigen Jahre.



Die zweieinhalb Stunden vergingen ziemlich schnell und waren der pure Spaß: kaum faule Trauben, goldene lockere Konsistenz und eine angenehme Temperatur zum Herbsten.



Beim Abliefern der Trauben kam es dann wieder zur spannenden Abrechnung: Diesmal haben wir 464 Kg geherbstet - nicht schlecht für 2009! Der Oechslegrad lag bei 87, ein super Ergebnis für Riesling (wir hatten sogar einige Trauben mit 100 Oechsle).



Nun wird gewartet was passiert. Wir hoffen natürlich auf den besten Wein seit Beginn der Aufzeichnungen, die Vorzeichen stehen gut!

Anfang August ist für den Winzer eine relativ arbeitsintensive Zeit vorbei. Explosionsartiges Wachstum muss eingedämmt werden, Krankheiten sprießen und wollen verhindert werden und das Unkraut wächst an allen Stellen. Kommt aber erstmal der August, dann ist das alles nur noch halb so wild. Puhhh.



Das Wetter ist in diesem Jahr sehr vorteilhaft für den Wein und alle Hoffnungen liegen auf den nächsten Wochen. Bisher tolle Vorzeichen und keine Schäden, zB. durch Hagel.

Bei der gestrigen Arbeit auf Weinberg benötigte ich etwa 1,5 Stunden für das Entspitzen von unseren 5 AR. Auf der anderen Seite des Berges war der Nachbar mit seinem motorbetriebenen Entspitzer bei der Arbeit - er schaffte in der gleichen Zeit etwa die zehnfache Fläche (*neid*). Naja, dafür können wir sagen: alles Handarbeit! Hier mal ein vorher-nachher Vergleich des Entspitzens mit Blick auf die Rheinebene:





Die Rebblüte habe ich verpasst - sie muss kurz nach meinem letzten Beuch Ende Mai gewesen sein. Ich lege sie mal mutig auf den 4. Juni fest. Mann kann jetzt jedenfalls schon wunderschöne Gescheine erkennen. Die Trauben haben die Größe eines Stecknadelkopfes.



Die dritte Rebschutzaktion wurde ebenfalls erfolgreich durchgeführt. Jetzt stehen noch 3 weitere Aktionen bis Anfang August an. Bis dahin: Alla gut!

35 Grad Celsius. Schwüle Hitze. Kein Lüftchen. Was sollte man bei diesem Wetter auf keinen Fall machen? Richtig! In den Reben arbeiten.
Der bislang heißeste Tag in diesem Jahr hat sich rein terminlich gut angeboten um nochmal durchzustecken und die erste Rebschutzaktion durchzuführen, aber rein logisch war es wohl ein Fehlschlag. Völlig durchgeschwitzt konnte ich gerade so die Arbeiten zuende bringen.



Das Wachstum der Reben ist derzeit enorm: ca. 30 - 40 cm in zehn Tagen. Daher war Rebschutz angesagt um in der schwülen Witterung nichts zu riskieren. Die nächsten Tage sollen Abkühlung bringen - tut nicht nur dem Wein erstmal gut.

Das gute Wetter setzt sich fort: der Austrieb 2009 ist für den 18. April festzulegen. Wir sind daher fast so gut wie 2007 (12. April) und wesentlich früher als 2008 (3. Mai). Genauso wie der Wein wächst auch das Unkraut, leider!



Insgesamt sechst tote Rebstöcke musste ich dieses Jahr rausnehmen und neu anpflanzen. Mal sehen wann dort das erste Lebenszeichen ergrünt.

Das Biegen der Ruten konnte heute bei strahlend schönem, 22 Grad warmen Wetter geschehen. Einige Ruten habe ich noch auf acht bis neun Augen nachgekürzt - man vergisst ziemlich schnell, dass nachher ein irres Wachstum einsetzt und zu viele Triebe die Reben eher für Krankheiten anfällig machen (zu wenig Luft).



Der erste Austrieb ist förmlich zu spüren. Wo im letzten Jahr noch nichts an den Rebstöcken zu erkennen war, ist dieses Jahr ein Austrieb für nächste Woche zu prognostizieren. Das Unkraut ist jedenfalls schon da.

Bei kaltem, aber relativ schönem Wetter wurden innerhalb von 2 Tagen alle Weinstöcke runtergeschnitten. Wie in den letzten Jahren haben wir auch diesmal wieder eine Rute mit 8-9 Augen stehengelassen. Die Arbeit braucht seine Zeit, jeder Stock ist anders. Doch nach getaner Arbeit sprach das Ergebnis wieder für sich.



Das Jahr 2009 startete bisher eher kalt und ungemütlich, daher ist an den ersten Austrieb noch nicht zu denken. Insgesamt waren wir diesmal auch relativ spät dran, im Jahr 2007 erfolgte der Schnitt Anfang März, letztes Jahr sogar in Februar.

Der Name und das Etikett für den Wein steht. Zumindest ein Teil des Jahrgangs trägt den Namen Ri:VOLVER (Der Bube lässt sich nicht alles gefallen). Das Etikett ist sicher nicht nach jedem Geschmack, dafür aber der Wein.